Vocabulary for Parts 1 and 2
nouns
die Angst - fear: Angst haben - to be afraid
das Gold, des Goldes (no plural)
das Experiment, des Experimentes, die Experimente
die Kammer, die Kammern
die Kunst, die Künste - art, skill, craft, trade
der Müller, des Müllers, die Müller - miller
die Müllerin, die die Müllerinnen - milleress
die Nacht, die Nächte - night
das Schloß, des Schlosses, die Schlösser - castle
die Spule, die Spulen - spool
das Stroh, des Strohes (no plural) - straw
die Thür, die Thüren - door, gate
adjectives and adverbs
allein- alone
arm - poor
schön -pretty, fine
viel - much, many
da - there, then
einmal - once: auf einmal - at once, suddenly
dieser, diese, dieses - this
verbs antworten - to answer
auf-gehen* - to open
bleiben - to remain, to stay
fort-gehen - to go forth, to progress
gefallen (+ dat.) to please (es gefällt mir = it pleases me)
liegen - to lie (as in bed)
müssen - to have to, to be required
nehmen - to take
sitzen - to sit
sterben - to die
spinnen - to spin (transitive or intransitive)
verspinnen- to spin away, to use up in spinning
verstehen - to understand, to know how (to do something)
weinen - to cry
ziehen- to draw, to pull.
gezogen (perfect participle of ziehen) - drawn, pulled
prepositions
auf - on, upon
bis - until
bis zum Morgen - until morning
Rumpelstilzchen (vereinfacht).
1.
Ein armer Müller hatte eine schöne Tochter. Er sagt dem Könige, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen kann. Der König sagt, “Das ist eine Kunst, die mir gut gefällt. Bring sie morgen in mein Schloß. Ich will ein Experiment machen.”
Als das Mädchen kommt, führt er es in eine Kammer, und sagt "Wenn morgen früh du dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so mußt du sterben." Der König geht weg und sie bleibt allein darin.
Da sitzt nun die arme Müllerstochter. Sie versteht gar nichts davon, wie man Stroh zu Gold spinnen kann. Sie hat viel Angst und sie beginnt endlich zu weinen.
2.
Da geht auf einmal die Thür auf. Ein kleines Männchen sagt "Guten Abend, junge Müllerin, warum weint sie so sehr?"
"Ach," antwortete das Mädchen, "Ich soll Stroh zu Gold spinnen und verstehe das nicht."
Sagt das Männchen "Was gibst du mir, wenn ich dirs spinne?" "Mein Halsband," sagt das Mädchen.
Das Männchen nimmt das Halsband, sitzt vor dem Rädchen, und schnurr, schnurr, schnur, dreimal gezogen: die Spule ist voll. Dann steckt es eine andere auf, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen: die zweite ist voll. So geht es fort bis zum Morgen. da ist alles Stroh versponnen, und alle Spulen sind voll Gold.
3.
Bei Sonnenaufgang kam schon der König, und als er all das Gold erblickte, erstaunte er und freute sich: aber sein Herz ward nur noch geldgieriger. Er ließ die Müllerstochter in eine andere Kammer voll Stroh bringen, die noch viel größer war, und befahl ihr das auch in einer Nacht zu spinnen, wenn ihr das Leben lieb wäre.
Das Mädchen wußte sich nicht zu helfen und weinte, da ging 'abermals die Thüre auf. und das kleine Männchen erschien und sprach 'was gibst du mir, wenn ich dir das Stroh zu Gold spinne?' 'Meinen Ring von dem Finger' antwortete das Mädchen. Das Männchen nahm den Ring, fieng wieder an zu schnurren mit dem Rade und hatte bis zum Morgen alles Stroh zu glänzendem Gold gesponnen.
Der König freute sich über die Maßen bei dem Anblick, war aber noch nicht Goldes satt, sondern ließ die Müllerstochter in eine noch größere Kammer voll Stroh bringen und sprach 'die mußt du noch in dieser Nacht verspinnen, gelingt dirs aber, so sollst du meine Gemahlin werden.' Wenns auch eine Müllerstochter ist,' dachte er, 'eine reichere Frau finde ich auf der Welt nicht.'
Als das Mädchen allein war, kam das Männlein zum drittenmal wieder und sprach 'was gibst du mir, wenn ich dir noch diesmal das Stroh spinne?' 'Jch habe nichts mehr, das ich geben könnte,' antwortete das Mädchen. 'So versprich mir. wenn du Königin wirst, dein erstes Kind.' 'Wer weiß, wie das noch geht' dachte die Müllerötochter und wußte sich auch in der Noch nicht anders zu helfen: sie versprach also dem Männchen, was es verlangte, und das spann dafür noch einmal das Stroh zu Gold.
Und als am Morgen der König kam und alles fand, wie er gewünscht hatte, so hielt er Hochzeit mit ihr, und die, schöne Müllerstochter ward eine Königin.
Ueber ein Jahr brachte sie ein schönes Kind zur Welt und dachte gar nicht mehr an das Männchen: da trat es Plötzlich in ihre Kammer und sprach 'nun gib mir, was du versprochen hast.' Die Königin erschrak und bot dem Männchen alle Reichthümer des Königreichs an, wenn es ihr das Kind lassen wollte: aber das Männlein sprach 'nein, etwas Lebendes ist mir lieber als alle Schätze der Welt.' Da fieng die Königin so an zu jammern und weinen, daß das Männchen Mitleiden mit ihr hatte: 'drei Tage will ich dir Zeit lassen' sprach er, 'wenn du bis dahin meinen Namen weißt, so sollst du dein Kind behalten.'
Nun besann sich die Königin die ganze Nacht über auf alle Namen, die sie jemals gehört hatte, und schickte einen Boten über Land, der sollte sich erkundigen weit und breit, was es sonst noch für Namen gäbe. Als am andern Tage das Männchen kam, fing sie an mit Caspar, Melchior, Nalzer, und sagte alle Namen, die sie wußte, nach der Reihe her, aber bei jedem sprach das Männlein 'so heiß ich nicht.'
Den zweiten Tag ließ sie in der Nachbarschaft herumfragen wie die Leute genannt würden, und sagte dem Männlein die ungewöhnlichsten und seltsamsten vor, 'heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?' aber es antwortete immer 'so heiß ich nicht.'
Am dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte 'neue Namen hab ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie
'heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut ist, daß niemand weiß,
daß ich Rumpelstilzchen heiß!'
Da könnt ihr denken, wie die Königin froh war, als sie den Namen hörte, und als bald hernach das Mannlein herein trat und sprach 'nun, Frau Königin, wie heiß ich?' so fragte sie 'heißest du Kunz? 'Nein.' 'Heißest du Heinz?' 'Nein.'
'Heißest du etwa Rumpelstilzchen?' 'Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt' schrie das Mannlein und stieß mit dem rechten Fuß vor Zorn so heftig auf die Erde, daß er bis an den Leib hinein fuhr, dann packte es in seiner Wuth den linken Fuß mit beiden Händen und riß sich selbst mitten entzwei.
da-compounds
separable verbs
use of voll
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I write separated verbs with a hyphen in my vocabulary lists just to clarify that they are separable: in German they are not normally written that way.